Offizieller Start des Deutschlandtickets ist für den 1. Mai vorgesehen

Die KVB hat die Vorbestellung des Deutschlandtickets für Neukunden online und in ihren Kundencentern gestartet. Ab sofort kann das Ticket erworben werden. Bestandsabonnenten und Arbeitgeber mit Job- oder Großkundentickets wurden bereits mit einem Anschreiben über die Wechselmöglichkeiten in das Deutschlandticket informiert. Das Deutschlandticket wird zunächst per Chipkarte ausgegeben. Als besonderer „Heimvorteil“ gilt: Wer bei der KVB das Deutschlandticket auf Chipkarte erwirbt, hat auch die kostenlosen Leihmöglichkeiten des KVB-Rads (30 Minuten Freifahrt/Ausleihe), des KVB-Lastenrads (90 Minuten Freifahrt/Woche) sowie Vergünstigungen bei Cambio in Köln inbegriffen. Die Mitnahmemöglichkeiten und die Übertragbarkeit sind beim Deutschlandticket jedoch nicht inbegriffen. Zum bundesweiten Vertriebsstart des Angebotes wird das Ticket dann ab dem 3. April 2023 auch in der KVB-App verfügbar sein. Dort steht es als Barcode zur Verfügung.

Erheblicher Wert. Gerade die einfache und meist kostenfreie Nutzbarkeit der KVB-Räder – und seit Dezember 2022 auch der KVB-Lastenräder – ist für viele Kunden ein erheblicher Wert des Abos. Die meisten Fahrten mit dem KVB-Rad dauern weniger als 30 Minuten. Ohne den „Heimvorteil“, den die KVB den bei ihr erworbenen Deutschlandtickets hinzufügt, wäre dieser Vorteil verlorengegangen.

Alle Infos online. Das Deutschlandticket als persönliches, deutschlandweit gültiges und monatlich kündbares Abo des öffentlichen Nahverkehrs in der 2. Klasse wird voraussichtlich ab dem 1. Mai 2023 gültig sein. Es ist erhältlich zum Preis von 49 Euro je Monat. Sollte der offizielle Start des neuen Tickets erst nach dem 1. Mai erfolgen, werden die bis dahin bestellten Abo-Verträge automatisch umgeschrieben. Die Kunden haben so kein Risiko. Insbesondere die Finanzierung ist und bleibt der Knackpunkt im Diskurs zwischen Bund und Ländern. Nur wenn die staatliche Mitfinanzierung dauerhaft erhalten bleibt, kann das Deutschlandticket zum Erfolg werden. Dabei darf das Geld aber nicht an anderer Stelle aus dem System des öffentlichen Nahverkehrs genommen werden, da sonst dessen Qualität durch einen Investitionsstau leidet. Alle Details und Konditionen, Bestell- und Wechselmöglichkeiten sowie FAQ zum neuen Deutschlandticket gibt es auf der KVB-Website. Diese wurde in den letzten Monaten stets an die aktuellen Sachstände angepasst.

www.kvb.koeln/deutschlandticket

Premiere für die Euro-Bahn

Gleich zwei Bundestrainer gingen auf Jungfernfahrt

2024 ist Köln Austragungsort von gleich zwei Großereignissen. Im Januar findet zunächst die Handball-EM unter anderem in der Lanxess-Arena statt, bevor im Sommer die Fußball-Europameisterschaft auch im RheinEnergieStadion ausgetragen wird. Anlässlich der Turniere wurde jüngst die neue EURO 2024 Bahn der KVB eingeweiht. Der Clou: Die Bahn wirbt auf je einer Seite für die Handball- und die Fußball-Europameisterschaft. „Wir freuen uns auf die Veranstaltungen. Das sind zwei großartige Events für Köln und die KVB“, erklärte Vorstand Jörn Schwarze.

Finale in Köln. Die Bundestrainer Hansi Flick und Alfred Gislason waren dabei, als die Bahn auf ihrer Jungfernfahrt durch Köln fuhr. „Köln ist eine sportbegeisterte Stadt mit leidenschaftlichen Fans“, so Flick. „Wir wollen offensiven und erfolgreichen Fußball spielen und die Menschen begeistern.“ Vor den Fußballern sind die Handballer am Zug. Gislason zeigte sich mit Blick auf die Erfolgschancen optimistisch. Hoffentlich spielt seine Mannschaft auch am 28. Januar 2024 in Köln: An diesem Tag findet das EM-Finale in der Lanxess-Arena statt.

236,1 Millionen Fahrten mit Bus und Bahn im Jahr 2022

Nach zwei Jahren coronabedingten Einbrüchen bei den Fahrgastzahlen geht der Trend wieder deutlich nach oben: 2022 waren 236,1 Millionen Menschen mit unseren Bussen und Bahnen unterwegs, das ist ein Plus von 64,4 Millionen oder 37,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zurückzuführen ist diese Entwicklung in erster Linie auf die Lockerungen der pandemiebedingten Einschränkungen. Aber auch das 9-Euro-Ticket hatte sicherlich einen positiven Effekt. Die Auslastung der Fahrzeuge liegt aktuell im Schnitt wieder zwischen 80 und 90 Prozent im Vergleich zum Jahr 2019, als die KVB mit 286 Millionen Fahrgästen ein Rekordjahr verzeichnete. „Wir freuen uns sehr, dass die Menschen nach und nach wieder zu uns zurückkehren,“ sagte die KVB-Vorstandsvorsitzende
Stefanie Haaks.

Ausfälle ausgeglichen. Der Fahrgastanstieg spiegelt sich allerdings nicht in den Fahrgeldeinnahmen wider: Die Verkehrserlöse sanken um 17,7 Millionen Euro (acht Prozent) auf 201,9 Millionen Euro. Die entgangenen Einnahmen aus dem 9-Euro-Ticket und die pandemiebedingten Einnahmeausfälle wurden durch staatliche Zuschüsse im Rahmen des ÖPNV-Rettungsschirms mit 92,9 Millionen Euro ausgeglichen.

Viele Herausforderungen. „Insgesamt war 2022 erneut ein herausforderndes Jahr für die Kölner Verkehrs-Betriebe“, so Haaks. Nach wie vor waren die Auswirkungen der Coronapandemie zu spüren, wenn auch in geringerem Maße als in den beiden Jahren zuvor. Überlagert wurde diese Entwicklung aber durch die Folgen des Krieges in der Ukraine mit stark steigenden Energie- und Rohstoffpreisen und einer damit einhergehenden Rekordinflation. Hinzu kam eine vor allem in der zweiten Jahreshälfte und weiterhin andauernde angespannte Personalsituation im Fahrbetrieb. „Es waren schwierige Rahmenbedingungen, unter denen unser Unternehmen alle Anstrengungen unternommen hat, seinen Platz als der zentrale Mobilitätsdienstleister und einer der größten Arbeitgeber in Köln und der Region zu behaupten und zu stärken.“

Wichtige Projekte. Trotz dieser schwierigen Rahmenbedingungen hat die KVB 2022 eine Reihe von Projekten realisiert oder angestoßen: Das KVB-Rad verzeichnete mit 1,9 Millionen Ausleihen ein Rekordjahr. Die Flotte der neuen Stadtbahn-Generation und der E-Busse ist stetig gewachsen, das umfangreiche Modernisierungsprogramm der Rolltreppen wurde fortgesetzt und das Pilotprojekt KVB-Lastenrad gestartet. Wichtige Gleisbauvorhaben zur Instandhaltung der Schieneninfrastruktur wurden realisiert, und der neue Betriebshof Porz nimmt

#TeamHerzschlag

sucht Verstärkung

Die KVB sucht Mitarbeitende in ganz unterschiedlichen Bereichen

Wer zur KVB kommt, bewegt etwas. Eine Millionenstadt zum Beispiel. Und den Verkehr von morgen natürlich. Die KVB ist auf der Suche nach Mitarbeitenden in den unterschiedlichsten Bereichen. So sind neben Fahrerinnen und Fahrern für Busse und Bahnen Mitarbeitende in vielen technischen und handwerklichen Berufen gefragt, aber auch IT-Expertinnen und -Experten sowie Auszubildende und Führungskräfte-Nachwuchs. Bis 2030 werden rund ein Viertel aller Stellen altersbedingt neu besetzt werden müssen.

Attraktive Arbeitgeberin. Die KVB hat ihre Maßnahmen zur Gewinnung von neuen Mitarbeitenden intensiviert: Aktivitäten auf Stellenbörsen, vereinfachte Bewerbungsmöglichkeiten, Online-Anzeigen über die verschiedenen sozialen Plattformen, Bewerberevents und vieles mehr. „Wir wollen uns als attraktive Arbeitgeberin positionieren mit dem gemeinsamen Ziel, Köln und den Klimaschutz voranzubringen“, sagt Pamela Winkelmann, Bereichsleiterin Personalmanagement der KVB.

Eine Chance geben. Die KVB möchte neben einer attraktiven Arbeitgeberin auch Chancengeberin sein: „Als große öffentliche Arbeitgeberin in Köln gehört es zu unserer gesellschaftlichen Verantwortung, dass wir jungen Menschen eine hochwertige Berufsausbildung bieten, vielseitige Entwicklungschancen für unsere Mitarbeitenden ermöglichen und auch Menschen eine Chance geben, die nicht nur die besten Noten mitbringen. Egal ob das junge Menschen sind oder zum Beispiel Quereinsteigerinnen und Quereinsteigern im Fahrdienst.“ Wer Teil vom #TeamHerzschlag werden möchte, findet online alle Infos zu offenen Stellen.

www.kvb.koeln/teamherzschlag

Im Jahr 2023 stehen wieder Erneuerungsmaßnahmen im Schienennetz der KVB an

Der Verkehr auf den zwölf Stadtbahn-Linien der KVB muss stets sicher stattfinden können, dabei sollen die Fahrgäste komfortabel und schnell an ihre jeweiligen Ziele gelangen. Doch durch die permanente Nutzung verschleißen Schienen, Schwellen und Weichen. Deshalb müssen diese bei einer entsprechenden Abnutzung ausgetauscht werden. Dabei werden häufig der Gleisschotter gleichfalls gereinigt, gewechselt und neu gestopft, Kantsteine erneuert oder neue Blindenleitsysteme an Überwegen eingebaut. Die größten Projekte dieses Jahres werden die Erneuerung der Schieneninfrastruktur auf dem sogenannten „Aachener Stern“ in Braunsfeld – dem Kreuzungsbereich von Aachener Straße, Lindenthalgürtel und Melatengürtel – sowie der Infrastruktur auf der Hahnenstraße bis in den Mauritiussteinweg in der City sein.

Verkehr beeinträchtigt. Auf dem „Aachener Stern“ (Linien 1, 7 und 13) werden nicht weniger als 16 Weichen und einige Meter Schiene im Kreuzungsbereich ausgetauscht. Hinzu kommen der Aufbruch der alten und später das Ausbringen der neuen Asphaltdecke, Arbeiten an den Betonplatten unter den Schienen, Arbeiten an der Entwässerung und an den Überwegen sowie der Austausch von Schotter. Gebaut wird dort vom 22. Juli bis zum 5. August. In dieser Zeit muss mit erheblichen Auswirkungen auf den gesamten Verkehr gerechnet werden. An noch prominenterer Stelle – auf der Hahnenstraße am Neumarkt sowie auf dem Gleisabzweig in den Mauritiussteinweg hinein (Linien 1, 7 und 9) – werden mehrere Weichen und mehrere Hundert Meter Schiene ausgetauscht. Zudem wird die Busumfahrt um den Neumarkt erneuert. Gebaut wird vom 16. September bis zum 16. Oktober.

Weitere Projekte. Nennenswert ist zudem die Erneuerung der „kontinuierlich elastischen Schienenlagerung“ (KES) am Wiener Platz, die insbesondere zum Lärmschutz beiträgt. Diese wird, zusammen mit den über der Lagerung befindlichen Schienen, entlang der oberirdischen Strecke (Linie 4) vom 24. Juni bis 21. Juli erneuert. Der unterirdische Streckenabschnitt am Wiener Platz (Linien 13 und 18) folgt vom 12. bis
24. November. Hinzu kommen Maßnahmen im Kreuzungsbereich Richard-Wagner-Straße/Moltkestraße (Linien 1 und 7) in der City (nach Ostern), in der Querung der Rheinuferstraße (Linie 16) am Ubierring in der Südstadt vom 22. Juni bis 1. Juli sowie einige kleinere Maßnahmen. Bereits Ende März beginnt eine Baumaßnahme zwischen Barbarossaplatz und Eifelstraße (Linien 12, 15 und 16, siehe Beitrag unten).

Jede Menge Arbeit

in der Südstadt

Für das umfangreiche Projekt sind 7,6 Millionen Euro veranschlagt

Die KVB erneuert in der Südstadt im Streckenabschnitt zwischen Barbarossaplatz und Eifelstraße die Schieneninfrastruktur. Dort werden zwei Weichen, 560 Meter Schiene und 460 Schwellen ausgetauscht. Zudem werden rund 300 Kubikmeter Schotter durch neuen ersetzt und rund 90 Meter neue Kantsteine zwischen Fahrbahnen und Schienentrasse gesetzt. In dieses Projekt investiert die KVB insgesamt mehr als 7,6 Millionen Euro. Die Maßnahme ist in das gemeinsame Förderprogramm von Bund und Land Nordrhein-Westfalen nach Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) §2 (3) Nr. 1 und dem ÖPNV-Gesetz NRW § 13 (1) Nr. 3 zur Erneuerung der kommunalen Schieneninfrastruktur aufgenommen worden und wird durch den Zweckverband go.Rheinland begleitet.

Linien eingeschränkt. Aufgrund der Baumaßnahme müssen von Freitag, 31. März, bis Donnerstag, 6. April, die Stadtbahn-Linien 12 und 15 getrennt werden. Dies betrifft den Streckenabschnitt zwischen den Haltestellen „Barbarossaplatz“ sowie „Zollstock Südfriedhof“ und „Ubierring“. Auf diesen Streckenabschnitten kommen Ersatzbusse im Zehn-Minuten-Takt zum Einsatz. Zudem wird die Stadtbahn-Linie 16 umgeleitet. Sie fährt aus Niehl kommend lediglich bis zur Haltestelle „Poststraße“ und wird ab dort auf dem Linienweg der Linien 3 und 4 bis zur Haltestelle
„Koelnmesse“ umgeleitet. Die aus Bonn kommenden Bahnen der Linie 16 fahren lediglich bis zur Haltestelle „Schönhauser Straße“ auf ihrem regulären Linienweg und werden ab dort auf den Streckenweg der Stadtbahn-Linie 17 bis zur Endhaltestelle „Severinstraße“ umgeleitet.

Fahrspur gesperrt. Bedingt durch die Bautätigkeit kommt es auch zu einer geringen Einschränkung des Kfz-Verkehrs entlang des Salierrings. Dort wird in beiden Fahrtrichtungen jeweils die linke Fahrspur auf einer Länge von circa 150 Metern für den Straßenverkehr gesperrt. Die Engstellen können über die weiteren Fahrspuren passiert werden.

Umfangreiche Untersuchung zur Qualität der Schlitzwände

Am 3. März 2009 stürzte das Kölner Stadtarchiv ein. Bei dem Unglück kamen zwei junge Männer ums Leben. Auch in diesem Jahr wurde ihrer an dem mit Blumenkränzen geschmückten Bauzaun gedacht. Oberbürgermeisterin Henriette Reker hielt eine Ansprache, Mitglieder der Initiativen „Köln kann auch anders“ und „Archivkomplex“ führten einen Dialog über die zukünftige Gestaltung des Quartiers und einen Gedenkort. Die Stadt Köln hat hierzu eine Planungswerkstatt eingerichtet.

Unabhängiger Gutachter. Seit Januar 2022 führte die Arge ein umfangreiches Erkundungsprogramm zur Überprüfung der Qualität der Baugrubenumschließung durch. Die Arbeiten wurden von Taucherteams ausgeführt und durch einen unabhängigen Gutachter begleitet. Insgesamt wurden rund 500 Bohrkerne entnommen, um diese eingehend untersuchen zu lassen. „Aktuell warten wir auf das Gutachten zu den Untersuchungen. Erst wenn diese Ergebnisse und eine entsprechende Freigabe des Prüfingenieurs vorliegen, können die bereits begonnenen Vorarbeiten für die Sanierung abgeschlossen werden,“ erläutert Jörn Schwarze, Technischer Vorstand der KVB, die Bauherrin des Projektes Nord-Süd Stadtbahn ist.

Sicherheit oberste Priorität. „Die Auswertungen sind sehr umfangreich und aufwendig. Sie sind jedoch ausschlaggebend für die Sicherheit der Baugrube und damit für den kompletten Weiterbau“, so der Diplom-Ingenieur. „Wenn es hierdurch zu weiteren Verzögerungen kommt oder gekommen ist, ist und war dieses Vorgehen dennoch aus Sicherheitsgründen unumgänglich. Die Arge Los Süd hat signalisiert, dass das Gutachten voraussichtlich Ende März vorliegen wird.“ Die aufwendigen Schlitzwanduntersuchungen dauerten beinahe ein Jahr und damit deutlich länger als geplant. Nach Vorlage des Gutachtens wird die Arge die Ausführungsplanung aktualisieren und gemeinsam mit der KVB prüfen, ob und wie zeitliche Optimierungen umgesetzt werden können. Seriöse Prognosen zur Fertigstellung sind erst danach möglich.

Weiteres Baugeschehen. Aktuell räumen Taucher die in das Bauwerk mündenden Tunnelröhren frei, entfernen durch den Einsturz eingedrungenen Kies und provisorischen Auflastbeton. Zum Teil werden tonnenschwere Betonklötze am Kran ausgehoben. Danach werden die Röhren mit Schotts abgedichtet. Die im Vergleich vereinbarte Sanierungsvariante sieht folgenden weiteren Bauablauf vor: Zunächst ist die Verfüllung der Baugrube aus statischen Gründen zwingend notwendig. Bei der nachfolgenden Ausschachtung müssen dann in unterschiedlicher Höhe Stahlsteifen eingebaut werden, um den von außen wirkenden Wasserdruck auszugleichen. Ist die unterste Ebene erreicht und die Bauwerkssohle hergestellt, kann das Grundwasser abgepumpt und der Gleiswechsel im Trockenen fertiggestellt werden.

Oben oder unten –

das ist hier die Frage

Ost-West-Achse: KVB plädiert aus betrieblichen Gründen für eine Tunnellösung

Das gemeinsame Großprojekt der Stadt Köln und der KVB zur „Kapazitätserweiterung auf der Ost-West-Achse“ ist von höchster Bedeutung für den ÖPNV, das Gelingen der Verkehrswende und die städtebauliche Entwicklung der Kölner Innenstadt. Im Fokus steht der Ausbau der Linie 1 für den Einsatz von
90 Meter statt bisher 60 Meter langen Zügen. Dafür müssen an 34 Haltestellen die Bahnsteige verlängert werden. Im Kernpunkt aber geht es um die Frage, ob die Strecke in der Innenstadt ober- oder unterirdisch verlaufen soll. Im Dezember 2018 beauftragte der Rat die Verwaltung, beide Alternativen zu planen. Danach will er entscheiden, welche Variante umgesetzt werden soll.

Vorstellung der Planung. Um den Austausch mit den politischen Vertretern und der organisierten Stadtgesellschaft sicherzustellen, wurden ein „Politisches Begleitgremium“ und sogenannte „Fachgespräche“ ins Leben gerufen, die bis zur getroffenen Entscheidung jeweils viermal im Jahr tagen sollen. Nachdem in der vorangegangenen Sitzung der mögliche oberirdische Ausbau thematisiert worden war, wurde im März ein Katalog mit Vergleichskriterien für die Betrachtung und Bewertung der ober- und unterirdischen Planungsalternative erläutert. Im Mai steht nun die Vorstellung der bisherigen Planung für eine mögliche Tunnelvariante zwischen dem Aachener Weiher und dem Heumarkt auf dem Programm.

Qualität sichern. „Die KVB spricht sich von jeher für einen Tunnel aus, da nur dieser eine zuverlässige Betriebsqualität sichern kann. Dies ist ein Aspekt von mehreren, die aus städtischer Sicht bei den Planungen betrachtet werden“, so die Vorstandsvorsitzende des Verkehrsunternehmens, Stefanie Haaks. „Ich wünsche mir eine zeitnahe politische Entscheidung, wenn möglich noch in diesem Jahr, damit die Umsetzung des Projektes – unabhängig davon ob ober- oder unterirdisch – nicht in die ferne Zukunft rutscht.“

Großprojekt der KVB läuft auf Hochtouren und soll Ende 2024 abgeschlossen sein

„Wie Sie sehen, sehen Sie nichts.“ Stimmt: Die neuen digitalen Fahrgastinformationsanzeiger (DFI) und die Multifunktionsanzeiger in Bussen und Bahnen (MFA) sehen moderner aus und zeigen ein besseres Bild, aber das ist – so scheint es zumindest – erstmal auch alles. Nicht zu sehen ist für die Fahrgäste derzeit noch das große Ganze. Das, was intern bei der KVB erarbeitet wird, um die Kundeninformation im ÖPNV massiv zu verbessern. Das aber hat es in sich und ist in der Kanzlersprache mindestens ein Doppel-Wumms!

Präzise Daten. Das Großprojekt, das bereits seit 2018 läuft, dreht sich um die Erweiterung eines „Intermodal Transport Control System“, kurz: ITCS, und die Erneuerung der Bordrechner in den Fahrzeugen. Schwer zu erklären, aber genau das wollen wir hier – auch mit Hilfe der bildlichen Darstellung auf der rechten Seite – versuchen. Insgesamt geht es darum, den unterschiedlichen Anlagen Daten zum Betrieb der Kölner Verkehrs-Betriebe im kompletten System zur gleichen Zeit und in gleicher Qualität zur Verfügung stellen zu können. Und das in Echtzeit, das heißt: genau dann, wenn es passiert. Die Bahn fährt exakt drei Minuten verspätet ein, wenn das so auf der Anzeigetafel auf dem Bahnsteig, auf dem Anzeiger im Fahrzeug, in der Handy-App oder in der Fahrplanauskunft steht. Keine Minute früher, keine Minute später.

Exakte Zeiten. Wie geht das? Eine der zentralen Anlagen ist das ITCS-Leitsystem. Dort sind die Fahrplandaten hinterlegt. Die Anlage weiß also, wann die Bahn an einer bestimmten Haltestelle ankommen soll. Zugleich werden weitere Daten zugeleitet: Die Fahrzeuge beispielsweise erhalten über GPS eine Positionsmeldung – ebenso, wie das bei einem Navigationsgerät in einem Auto der Fall ist. Über Funk werden diese Daten in das ITCS-Leitsystem eingespeist und mit dem Fahrplan abgeglichen. Zeitgleich errechnet das System die exakte Ankunftszeit und leitet diese an die Anzeiger im Fahrzeug. Die auf diese Weise generierten Echtzeitdaten werden gleichzeitig über die Datendrehscheibe an das Hintergrundsystem der Digitalen Fahrgastinformationsanzeiger (DFI) an den Haltestellen angezeigt, in der mobilen App, der Fahrplanauskunft im Internet und so weiter.

In Echtzeit. Weitere Daten, zum Beispiel Störungsmeldungen, kommen aus der Leitstelle. Meldet ein Fahrer einen Oberleitungsschaden oder ein Verkehrsmeister einen Pkw im Gleis, ergreift die Leitstelle die notwendigen Umleitungsmaßnahmen, richtet Trennungen oder Ersatzbusverkehre ein. Diese Informationen zur Betriebssteuerung und -überwachung werden in das ITCS-Leitstellensystem eingegeben und von dort aus in Echtzeit über die Datendrehscheibe an alle Informationssysteme verteilt. Weitere Infos kommen über zwei andere Betriebsbereiche: Die Abteilung, die das Fahrangebot plant, speist Infos zu vorhersehbaren Fahrplanänderungen – zum Beispiel wegen einer Baumaßnahme – ein. Die Kundenkommunikation steuert allgemeine Texte bei – zum Beispiel über die Maskenpflicht, die Mobilitätsgarantie oder eine Großveranstaltung. Über das sogenannte Redaktionssystem geht auch diese Info in die Datendrehscheibe. Fahrtreppen und Aufzüge geben Statusmeldungen ab, sodass Störungen an diesen Einrichtungen ebenfalls kommuniziert werden können. Mit dazu gehört auch die Übermittlung der Standorte der Leihräder, Elektroroller etc. Auch Daten aus anderen Verkehrsunternehmen des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg werden mit der Datendrehscheibe ausgetauscht. Dass alles funktioniert über ein EDV-gestütztes Netzwerksystem.

Extrem hoher Aufwand. Und warum sieht man dann aktuell trotzdem nichts davon? Weil all das erst aufgebaut und abgestimmt werden muss, weil es extrem umfangreich ist und praktisch alle Bereiche der KVB betrifft. Viele Komponenten sind schon da: Die benötigten Fahrgastinformationsanzeiger wurden installiert, die Fahrzeuge wurden zu einem Großteil bereits neu verkabelt und mit den benötigten Monitoren und anderen technischen Komponenten ausgestattet. Die Fahrplanauskunft wird ebenfalls grundlegend überarbeitet und auf diese Weise für die zukünftigen Anforderungen fit gemacht.

Sukzessive Neuerungen. Noch nicht abgeschlossen sind die Arbeiten an den Hintergrundsystemen. Dazu gehört die Einrichtung und Verknüpfung aller bereits erwähnten Komponenten. Wenn alles läuft wie geplant, ist das Großprojekt voraussichtlich Ende 2024 abgeschlossen, aber auch davor wird es sukzessive Neuerungen geben. Das Projekt hat ein Gesamtvolumen von 76 Millionen Euro. Das BMVI hat zugesagt, die Maßnahme mit 50 Prozent der Mittel zu fördern. Sie hat damit auch zuwendungsrechtlich anerkannt, dass das ITCS der KVB in einem Gesamtpaket eine geeignete Maßnahme zur Luftreinhaltung in Köln ist.

Rund 1,9 Millionen Ausleihen – Stationsnetz wird weiter ausgebaut

2022 war für das KVB-Rad erneut ein
Rekordjahr: Rund 1,9 Millionen Mal wurden die Bikes für Fahrten innerhalb Kölns ausgeliehen. Bereits 2021 verzeichnete das Zweirad einen Rekord mit rund 1,5 Millionen Ausleihen, der nun um weitere rund 400.000 Leihen übertroffen wurde. Das Mobilitätsangebot, das die KVB zusammen mit ihrem Partner nextbike anbietet, erreichte mit 237.585 Ausleihen im Oktober 2022 auch seinen insgesamt bisher nachfragestärksten Monat. Dabei wurde am 26. Oktober mit 10.192 Fahrten und am 28. Oktober mit 10.733 Fahrten erstmals die Marke von 10.000 Fahrten je Tag übertroffen.

Viele neue Nutzer. Zudem konnte in 2022 der Nutzerkreis des KVB-Rades erneut deutlich vergrößert werden. Über 45.000 Kundinnen und Kunden haben sich neu registriert – auch das ein Rekord. Demgegenüber gab es weniger als 750 Löschungen. 2021 schloss unter dem Strich mit einem Plus von rund
35.000 Registrierungen. Ein wesentlicher Faktor für diesen Erfolg ist stattdessen die komfortable Nutzbarkeit für Stammkunden des ÖPNV mit einem Aboticket auf der VRS-Chipkarte. Für diese Kunden ist die Fahrt mit den KVB-Rädern in den ersten 30 Minuten kostenfrei. Das Angebot ist in JobTickets, SemesterTickets oder MonatsTickets als Zusatzleistung enthalten.

Weitere Verbesserungen. Um das Angebot weiter zu verbessern, wird das Stationsnetz in den Vororten und am Innenstadtrand weiter ausgebaut. So hat sich die Bezirksvertretung Rodenkirchen am 23. Januar mit der Einrichtung von acht weiteren Stationen im Stadtbezirk beschäftigt. Neben solchen Stationen im öffentlichen Straßenraum wurde eine weitere Variante der umweltfreundlichen Mobilität eröffnet. Auf dem Gelände von zwei Filialen des Discounters ALDI SÜD in Sürth und Bilderstöckchen wurden Anfang Januar Mobilstationen eröffnet. Dort können nun KVB-Räder und Carsharing-Autos des Anbieters cambio ausgeliehen und zurückgegeben werden.

Grenzen geöffnet. Und um die Nutzbarkeit der Leihräder verschiedener Anbieter in der Nähe der Stadtgrenze einfacher zu machen, können KVB-Räder nun ebenfalls bei den Nachbarn zurückgegeben werden. So wurden die Stationen in Schlebusch (Endhaltestelle Linie 4), Refrath, Bergisch Gladbach S-Bahn und am Bahnhof Stümpen in Rösrath für die Rückgabe von KVB-Rädern geöffnet, ohne dass hierfür eine Servicegebühr anfällt.

Kölner Seilbahn hebt wieder ab

„Dinner in the Air“ als neues Angebot – Fast 500.000 Fahrten in 2022

Kürzlich startete die Kölner Seilbahn in die Saison 2023. Bei leicht angepassten Fahrpreisen nutzten bereits mehrere Tausend Gäste diese attraktive Ausflugsmöglichkeit. Auch Nachtfahrten gehören wieder zum Programm, und es hat sich bereits über ein Dutzend Paare für die Hochzeit „hoch oben“ angemeldet.

Fast eine Rekordsaison. Die vergangene Saison endete für die Seilbahn mit einem Fahrgastrekord. Mit über 498.000 Fahrten wurde der bisherige Spitzenwert aus dem Jahr 2014 fast erreicht. Jedoch gab es 2014 – vor der Corona-Zeit – noch mehr Kooperationen, und die „Stillstandsgrenze“ bei Wind erlaubte noch einen Betrieb bei höheren Windgeschwindigkeiten. Im Jahr 2014 stiegen insgesamt 503.510 Fahrgäste in die Gondeln ein. Ein besonderes Ereignis in 2022 war die insgesamt
400. Hochzeit in einer Gondel.

Schlemmen am Himmel. Im kleinsten Restaurant Kölns kann künftig ein „Dinner in the Air“ genossen werden. Mit dem Start dieser neuen Veranstaltung am 29. April will die Kölner Seilbahn zusammen mit ihrem Partner Kirberg Catering ein weiteres „Highlight“ setzen. Das Fünf-Gang-Menü kann von 18 bis 21 Uhr weitgehend schwebend in den Seilbahn-Gondeln genossen werden. Zum Beginn wird der Aperitif im Eventraum der Seilbahn an deren Station „Zoo“ in der Riehler Straße 180 gereicht, dann geht es auf insgesamt sieben Rundfahrten über den Rhein. Knuspriges Parmesan-Gebäck ist genauso dabei wie citrusgebeizter Lachs, Short Rips Stroganoff, ein Überraschungsei und weiteres mehr. Wer Tickets für das Dinner in einer Seilbahngondel, dem „kleinsten Restaurant Kölns“, erwerben möchte, kann diese für 135 Euro (inkl. MwSt.) je Person über die E-Mail-Adresse info@koelner-seilbahn.de oder unter der Telefonnummer 0221/
547 41 83 erwerben. Im Preis enthalten sind die Seilbahnfahrten, Speisen und Getränke. Die Tickets sind immer paarweise zu erhalten. Weitere Infos:

www.koelner-seilbahn.de

Spieglein, Spieglein

an der Wand…

In der U-Bahn-Station „Rudolfplatz“ können Fahrgäste und Passanten eine riesige Spiegelfläche bewundern

Würde man den Spiegel in der unterirdischen Haltestelle „Rudolfplatz“ in Anlehnung an das Grimms Märchen „Schneewittchen“ weiter fragen „… welches ist die schönste Station in der ganzen Stadt?“ ist fraglich, wie die Antwort ausfiele. Geschmackssache eben...

Transparent verbunden. Davon abgesehen ist die U-Bahn-Station von allen Kölner Stadtbahn-Haltestellen sicher die mit der größten Spiegelfläche. Verteiler- und Bahnsteigebene sind durch eine Deckenöffnung miteinander verbunden. In die Öffnung wurde eine riesige Spiegelfäche eingefügt, die das Oben und Unten transparent miteinander verbindet.

Imposanter Bau. Auf der einen Seite der Spiegelwand ist die Hahnentorburg abgebildet, ein Gebäudebestandteil der ehemaligen Stadtmauer, von der ein Teil bis heute auf der Platzfläche über der Station erhalten ist. Die andere Seite schmückt eine Darstellung des alten Kölner Opernhauses, an das sich junge Kölner nicht mehr erinnern dürften. Der eindrucksvolle Bau der Jahrhundertwende wurde in den 1950er-Jahren – keine 60 Jahre nach der Eröffnung – bereits wieder niedergelegt.

Sicherheit erhöht. Die schwarz in den Spiegel geätzten Darstellungen symbolisieren die Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart: „Es muss noch etwas übrig bleiben, von dem, was einmal da war“, sagt die sich heute im Ruhestand befindliche Künstlerin Margarethe Czischke-Sabata, die „im Schatten des Rudolfplatzes“ lebt. „Die Bahnfahrenden sollten bei ihrem Ausstieg aus dem Zug sofort erkennen können, wo sie sich befinden. Außerdem wollte ich durch den Spiegel die Sicherheit in der Haltestelle erhöhen, denn niemand schlägt jemandem auf den Kopf, wenn er sich selbst dabei im Spiegel sieht.“ Eine Theorie, an der etwas dran zu sein scheint, denn auch Jahrzehnte später ist der Spiegel in einem guten Zustand und weitgehend von Vandalismus verschont
geblieben.

Das erste Kunstobjekt. Die Haltestelle Rudolfplatz wurde 1987 eröffnet. „Ich habe damals als Grafik-Designerin viele Jahre mit dem Amt für Stadtbahn und Tunnelbau der Stadt Köln zusammengearbeitet. Ich habe zum Beispiel Broschüren zu den Haltestellen entworfen, die zu dieser Zeit neu gebaut wurden. Ich habe eine Ausstellung mit Bauplänen und Informationen zu den U-Bahn-Bauarbeiten konzipiert, die in einem Pavillon am Friesenplatz gezeigt wurde und vieles mehr“, erklärt Margarethe Czischke-Sabata. „In diesem Zusammenhang ist es auch dazu gekommen, dass ich die Kunstgestaltung für die U-Bahn-Station Rudolfplatz entwerfen durfte.“

Interesse an der Stadt. Sie sei erst nach dem Krieg nach Köln gekommen, also Zugezogene, erzählt Frau Czischke-Sabata. Trotzdem habe sie sich immer sehr für die Stadt und ihre Entwicklung interessiert. Nicht alles habe sich zum Besseren entwickelt, aber sie fühle sich dennoch verbunden mit dieser Stadt und ja: „Es ist schön, mit diesem Kunstwerk ein Teil davon und mittendrin
zu sein.“